Klares Ja zur Etappe 2 «Am Ueberlandpark»

Mit einer grossen Mehrheit haben die Genossenschafterinnen und Genossenschafter an der ASIG-Generalversammlung vom 23. Mai 2025 dem Projektantrag mit Realisierungskredit für die zweite Erneuerungsetappe im Areal Dreispitz zugestimmt. Weitere Themen waren die Vision, die Mission und die Werte der ASIG sowie die Kostenmiete. Einen humorvollen Abschluss des Abends bot Helga Schneider mit beissendem Witz.

Mit knapp 85 Prozent Ja-Stimmen hiessen die 421 anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter den Projektantrag und Realisierungskredit von 161 Millionen Franken für die zukünftige Siedlung «Am Ueberlandpark» gut. Damit ist der Weg frei für die Baueingabe des zweiten Bauprojektes im Rahmen der Transformation der ASIG-Gründersiedlung.

265 neue Wohnungen sollen entlang des neu eröffneten Ueberlandparkes entstehen, wie Mario Regli, Fachverantwortlicher Immobilien aus dem ASIG-Vorstand, ausführte. Die Wohnungen haben 1.5 bis 5.5 Zimmer, wobei die 3- und 3.5-Zimmer-Wohnungen den Schwerpunkt in den sechs Mehrfamilienhäusern bilden. Zwei weitere Häuser werden durch die Habitat 8000 erstellt.

 

Naturnaher Charakter im Aussenraum

Einen grossen Stellenwert in der Planung hatten Grün- und Freiräume, in denen dem genossenschaftlichen Für- und Miteinander viel Raum geboten wird. Der Charakter des Areal Dreispitz in der Gartenstadt Schwamendingen soll beibehalten werden. Die bestehende Dreispitzstrasse wird zu einer verkehrsberuhigten Begegnungszone und Spielstrasse mit Tempo 20. Wohngassen bilden den Zugang zu den Häusern, wo man sich auf einen Schwatz oder mit den Kindern zum Spiel trifft. Die Wohngärten zwischen den Häusern laden zum Verweilen ein und bieten mit ihrer Bepflanzung gerade an heissen Tagen einen kühlen Rückzugsort. Der grüne Charakter wird durch mietbare Gartenbeete auf den Dachlandschaften verstärkt. In der Siedlung «Am Ueberlandpark» werden 200 neue Bäume gepflanzt, zwei alte Bergahorne können erhalten werden. Mit den verschieden gestalteten naturnahen Flächen bleibt viel Platz für die unterschiedlichsten Pflanzen und kleinen Lebewesen. Biodiversität soll so im gesamten Gebiet des Dreispitz gefördert werden.

 

Genügend Platz für Begegnungen

Familien werden eine Kita und einen städtischen Doppelkindergarten vorfinden. Mehrere sogenannte Flexräume können als Bastelraum, Werkstatt, Atelier oder als Musikraum genutzt werden. Ein Treffpunkt für kulturelle Veranstaltungen fördert gemeinschaftliche Aktivitäten in der Nachbarschaft. Die Wohnungen in den sechs Häusern sind sehr vielseitig gestaltet, als lichtdurchflutete Balkonwohnungen mit Laubengang, als Maisonette mit Loftfeeling oder im Turmhaus mit viel Weitblick und Privatsphäre. Das Gesamtprojekt überzeugte die Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Mit dem Rückbau der bestehenden Häuser soll im Jahre 2029 begonnen werden können, ungefähr Ende 2031 sollten die Wohnungen dann bezugsbereit sein.

Curt Krause, Bereichsleiter Immobilien und Mitglied der Geschäftsleitung, informierte auch über den Stand der ersten Erneuerungsetappe im Dreispitz, deren Fortschritt aufgrund ISOS (Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz mit nationaler Bedeutung) ins Stocken geraten ist. Nach einer Anpassung der Pläne im Untergeschoss der Bauten ist Curt Krause zuversichtlich, dass das Baugesuch zeitnah bewilligt wird. Die Vermarktung der Wohnungen der Etappe 1 wird wohl Ende 2026 starten können.

 

Weitere Bauvorhaben auf Kurs

Auf gutem Wege ist auch das Projekt Tägelmoos 2+3, die Erweiterung der Siedlung Tägelmoos in Winterthur: Der Rekurs wurde zurückgezogen, die Planungsarbeiten werden wieder aufgenommen. Bis im Jahr 2028 sollen die 49 Wohnungen bezogen werden können. Die Planung für die Sanierung der Siedlung in Oberglatt ist ebenfalls vorangekommen. Am 10. September kann die ASIG das im Detail ausgearbeitete Projekt vorstellen. Weil die Geschäftsstelle der ASIG aufgrund des wachsenden Teams räumlich an ihre Grenzen stösst, wird ab Juni ein zeitlich begrenzter doppelstöckiger Büromodulbau in Holz erstellt. Dieser wird bis zum Umzug in die geplante Geschäftsstelle in den Saatlen-Terrassen stehen bleiben.

 

Herausforderndes Geschäftsjahr

Vor den Informationen und der Abstimmung zur Erneuerungssiedlung «Am Ueberlandpark» blickten ASIG-Präsident Frederik Brun und Geschäftsführer Dominique Muff auf das vergangene Geschäftsjahr zurück, das mit höheren Energiepreisen und Unterhaltskosten sowie gestiegenen Hypothekarzinsen herausforderte. Auf operativer Ebene unternimmt die ASIG einen Kulturwandel hin zur prozessorientierten Zusammenarbeit. Die Prozessorientierung bildet die Basis für digitale Abläufe, welche die Qualität verbessern und die Effizienz steigern sollen – zu Gunsten der Mitglieder. Vergangenes Jahr hat sich die ASIG auch strategischen Themen angenommen und Vision, Mission und Werte formuliert, die nun implementiert werden. Die Werte «verantwortungsvoll, solidarisch, partnerschaftlich und kompetent» sollen als Leitplanken für das Handeln innerhalb der ASIG dienen.

 

Diskussion um Mietzinsanpassungen

Dieses Jahr waren die Wortmeldungen aus dem Publikum zahlreicher als in anderen Jahren. Grund dafür waren die Mietzinserhöhungen im Frühling 2024, welche die Mietenden in den neueren Wohnungen stärker betrafen. Diese fühlen sich benachteiligt und vertraten die Meinung, dass die ASIG zwar weiterhin Genossenschaftswohnungen bauen solle, bei Landerwerb, Rückstellungen und Gewinnrealisierung aber zurückhaltender sein sollte. ASIG-Präsident Frederik Brun betonte, dass hinter dem Beschluss zur Mietzinsanpassung sowie zur vollen Kostenmiete die Verantwortung steht, die finanzielle Stabilität der Genossenschaft langfristig zu sichern und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum für nächste Generationen zu schaffen. Vorstandsmitglied und Fachverantwortlicher Finanzen, Robert Guthauser, führte in seinen Informationen zur Jahresrechnung aus, dass die ASIG in den vergangenen 15 Jahren wiederholt Mietzinssenkungen weitergeben konnte, bei einzelnen Siedlungen über mehrere Jahre bis zu einem Viertel des Mietzinses. Die Höhe der Mietzinse berechnet die ASIG auf der Grundlage des Kostenmietmodels der Stadt Zürich. Mit einem Eigenkapital von 73.9 Millionen Franken und einer Eigenkapitalquote von 10.4 Prozent per Ende 2024 verfügt die ASIG im Branchenvergleich über ein stabiles Fundament. Das Eigenkapital wird für nachhaltiges Wachstum und für die Realisierung von künftigen Bauprojekten benötigt. Trotz anspruchsvollem Marktumfeld hat die ASIG einen Jahresgewinn von 1.9 Millionen Franken erzielt. Dieser Gewinn hilft mit, die Genossenschaftsanteile mit 2.5 Prozent zu verzinsen. Sämtliche Mieteinnahmen verbleiben in der ASIG und werden zum Nutzen der Mietenden reinvestiert.

 

Dampf ablassen mit Komikerin Helga Schneider

Zu vorgerückter Stunde unterhielt im Anschluss an den offiziellen Teil der GV Helga Schneider mit spritzigem Wortwitz und skurrilen Schilderungen aus dem täglichen Leben die ASIG-Family. Dass sie als eingefleischte Stadtzürcherin dabei ihren Umzug ins auf den ersten Blick idyllische Landleben auf der Bühne parodierte, passte perfekt zur ASIG – getreu dem ASIG-Motto «Wohnen und mehr».

 

Impressionen