Bis 2035 entsteht im Dreispitz ein kleines Stadtquartier

Es ist eine grosse «Kiste», welche die ASIG hier stemmen will: Bis 2035 wird der Dreispitz komplett umgestaltet. Zusammen mit dem Überlandpark erhält das Gebiet ein völlig neues Gesicht. Der Umsiedlung der Dreispitz-Bewohner misst die ASIG grosse Aufmerksamkeit bei.

Es ist eine grosse «Kiste», welche die ASIG hier stemmen will: Bis 2035 wird der Dreispitz komplett umgestaltet. Zusammen mit dem Überlandpark erhält das Gebiet ein völlig neues Gesicht. Der Umsiedlung der Dreispitz-Bewohner misst die ASIG grosse Aufmerksamkeit bei.

Der Dreispitz ist die Kernsiedlung der ASIG. Die ersten Häuschen der Wohngenossenschaft entstanden hier noch vor Kriegsende 1945. Zu den idyllischen Reihenhäuschen gehörte ein Gemüsegarten, in dem auch Obstbäume blühten. Die schöne Kleinhaussiedlung stehe heute unter Druck, da man nach über 70 Jahren über ihren Ersatz sprechen müsse, erklärte ASIG-Präsident Walter Oertle an einem Informationsabend im Swissôtel am 23. November 2016. Rund 400 Dreispitz-Bewohnerinnen und -Bewohner waren gekommen, um sich aus erster Hand über die Erneuerungspläne zu informieren. Über Veränderungen im Wohnumfeld informiert die ASIG immer weit im Voraus, damit sich die Mitglieder darauf einstellen können. Ein Masterplan ist die strategische Grundlage für die langfristige Siedlungserneuerung in mehreren Etappen. Hier geht es um ein Gesamtkonzept des ganzen Areals, das vom Überlandpark bis zur Wallisellenstrasse reicht. ASIG-Präsident Walter Oertle: «Es ist ein grosses Vorhaben, das für alle viele Fragen aufwirft. Manche Punkte sind noch offen. Aber wir wollen von Anfang an Transparenz schaffen und Fragen beantworten.»

 

MARKANTES HOCHHAUS ALS NEUES WAHRZEICHEN

Die ASIG befasst sich strategisch seit 2008 mit dem Dreispitz, Auslöser war damals unter anderem die geplante Einhausung der A1 (Überlandpark). ASIG-Vorstandsmitglied Christoph Durban erklärte die Eckpunkte des Masterplans. «Es wird ein kleines, zusammenhängendes Stadtquartier entstehen, das wir qualitätsvoll gestalten möchten.» Diese Umwandlung findet über einen längeren Zeitraum statt, von 2021bis 2035. «Geplant ist ein vielfältiges Wohnungsangebot für Menschen und Bewohner mit verschiedenen Lebensentwürfen.» Am stärksten wird an der Wallisellenstrasse mit Häusern bis 7 Stockwerke verdichtet. Dazu ist auch ein markantes Hochhaus geplant, das ein neues, rbanes Wahrzeichen der ASIG werden wird. Ein breiter Grünzug mit Park zieht sich von der Saatlenstrasse bis zum Überlandpark parallel zur Wallisellenstrasse hin. Die Gesamterneuerung des Dreispitz-Areals wird rund 15 Jahre in Anspruch nehmen, der Rückbau im Dreispitz beginnt aber nicht vor 2021. Eine Ausnahme bilden einzelne Häuser direkt am Überlandpark, die nach dem Willen des Astra schon frühzeitig abgebrochen werden müssen. Die ASIG setzt sich ein, dass dies nicht vor Fertigstellung der Wohnungen Am Glattbogen geschieht.

 

ENGE BEGLEITUNG DER DREISPITZ-BEWOHNER

Geschäftsführer Reto Betschart betonte, dass die Umsiedlung sorgfältig und sozialverträglich geplant werde. «Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter der ASIG haben Anrecht auf einen angemessenen Wohnungsersatz.» Wo mit dem Abbruch im Dreispitz genau begonnen wird, ist zurzeit noch offen. Fest steht aber, dass die ASIG-Bewohner in eine der neuen Wohnungen Am Glattbogen übersiedeln können; diese sind Ende 2018/ Anfang 2019 bezugsbereit. «Die Dreispitz-Bewohner haben exklusiven Vorrang bei der Erstvermietung Am Glattbogen», versicherte Reto Betschart. Ab Sommer 2017 wird die Geschäftsstelle direkten Kontakt mit allen Betroffenen aufnehmen, ihre Bedürfnisse abklären und sie bei Bedarf eng begleiten. Internes Umziehen im Dreispitz oder Zügeln in den Dreispitz sind bereits jetzt nicht mehr möglich, da unklar ist, wo und wann die Bauarbeiten beginnen. «Die Etappierung der Ersatzneubauten im Dreispitz werden wir zeitlich so planen, dass Sie immer die Möglichkeit haben, in die vorhergehenden Neubauetappen zu ziehen», betont der ASIG-Geschäftsführer nochmals. «Der Ersatzneubau Am Glattbogen bietet die Sicherheit, im Quartier zu bleiben und nicht nach der Festlegung der ersten Abbruch- bzw. Bauetappe an einen unpassenden Ort umziehen zu müssen.»

 

ERSTVERMIETUNG IM ERSATZNEUBAU AM GLATTBOGEN

Die Vorbereitungen für die ab Mitte 2017 startende Erstvermietung der 229 zeitgemässen und modernen Wohnungen seien im Gang, erklärte Reto Betschart. Auf diesen Zeitpunkt lägen dann auch die Vermietungsunterlagen bereit. Bis dahin bittet er um Geduld. Es werden keine Vorabgespräche oder Wartelisten geführt.

 

PARKPLÄTZE BESCHÄFTIGEN

Bei der rege benützten Fragestunde fiel auf, dass sich einige Bewohner um die Zahl der Parkplätze sorgten. Auch an Besucherparkplätzen herrsche ständiger Mangel. Vorgesehen sind im Masterplan 0,8 Parkplätze pro Wohnung. «Wer heute einen Parkplatz in der Tiefgarage hat, hat ihn auch wieder in der neuen Tiefgarage Am Glattbogen», sagt Christoph Durban. Man wolle nicht Parkplätze auf Vorrat bauen, da unklar sei, wie sich die Mobilität im Jahr 2035 präsentiere. Eine weitere Frage drehte sich um altersgerechtes Wohnen. Dies ist ein wichtiges Thema für die ASIG; man wird diesem im Masterplan das nötige Gewicht beimessen.

Stefan Hartmann